Montag, 17. März 2008
Wo ist der Witz?
urmila, 16:33h
Ich bin eine große Fan von Toms touches. Aber heute war mir gar nicht zum Lachen oder auch nur Schmunzeln zu mute. Nicht nur war mir der Witz "Fu's Pils-Stübchen" viel zu platt, ich finde auch karrikierte Chinesen', die staat R L sprechen, zu tiefst rassistisch.
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diskus,
Mittwoch, 19. März 2008, 13:54
L statt R rassistisch?
Da gehe ich nicht ganz mit. Ich kenne ne Menge Chinesen und Taiwaner und die überwältigende Mehrheit kriegt das R nicht hin. Das ist also offenbar kein Rassismus. Ist es auch Rassismus, wenn die London Times einen Artikel über Deutschland "Ze snore is over" betitelt?
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urmila,
Mittwoch, 19. März 2008, 19:51
Es geht darum, welche Bilder durch bestimmte Darstellungsformen evoziert werden (sollen). In dem Fall dieses tom touches (und auch meist sonst, wenn in deutschsprachigem Kontext 'ChinesInnen' l statt r sagend dargestellt werden), ist es sich über die 'ChinesInnen' zu amüsieren. Durch diese Sprachabweichung werden sie als kindlich, lächerlich und nicht ernstzunehmen dargestellt. Unterstrichen wird das in diesem tom touche (wie auch sonst häufig) noch durch eine stark karikierte und im deutschen Kontext lächerlich/seltsam wirkende Kleidung und Haartracht. Der von Tom dargestellte 'Chinese' entspricht allen rassistischen Stereotypen über 'ChinesInnen' und reproduziert sie damit.
Wenn die Londoner Times eine 'deutsche' Aussprache imitiert, um die 'Deutschen' abzuwerten, ist das ein ähnlicher Mechanismus. Auch dabei werden bestimmte zugeschriebene Verhaltensmuster genommen, um jemanden vorzuführen und dabei abzuwerten. (Das kann ich mir in der 'britischen' Presse in Bezug auf 'Deutsche' gut vorstellen.) Als Rassismus würde ich das nicht unbedingt bezeichnen, da gemäß rassistischer Ideologien 'weiße BritInnen' und 'weiße Deutsche' der gleichen Kategorie angehören.
Wenn die Londoner Times eine 'deutsche' Aussprache imitiert, um die 'Deutschen' abzuwerten, ist das ein ähnlicher Mechanismus. Auch dabei werden bestimmte zugeschriebene Verhaltensmuster genommen, um jemanden vorzuführen und dabei abzuwerten. (Das kann ich mir in der 'britischen' Presse in Bezug auf 'Deutsche' gut vorstellen.) Als Rassismus würde ich das nicht unbedingt bezeichnen, da gemäß rassistischer Ideologien 'weiße BritInnen' und 'weiße Deutsche' der gleichen Kategorie angehören.
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mrpresident,
Mittwoch, 19. März 2008, 21:11
Das sehen viele 'ChinesInnen' und 'TaiwanerInnen' viel lockerer. Dafür dürfen sie sich ja über die großen Nasen der 'DeutschInnen' lustig machen. Meiner Meinung nach sollte man solche satirischen Darstellungen wie die (tatsächlich sehr wahre) L/R-Geschichte dann machen dürfen, wenn man selbst mit ähnlichen Witzen über die eigene "Rasse" klarkommt und über die Fähigkeit zur Selbstironie verfügt. Ich mache zum Beispiel Witze über Deutsche und Chinesen.
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