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Mittwoch, 7. Januar 2015
Hindu-Tempel in Berlin
urmila, 00:31h
Auf suedasien.info habe ich über einen hinduistischen Tempelbau in Berlin gebloggt:
In der taz berlin erschien gestern ein von wenig Kenntniss über Hinduismus und Hindus in Berlin informierter Artikel über den Bau eines hinduistischen Tempels in der Berliner Hasenheide.Die wesentliche Meldung war, dass es dem Tempelverein in den letzten acht Jahren nicht gelungen ist, genug Geld einzusammeln, um den Bau beachtlich weiter zu bringen. (Die tamilischen Hindus aus Sri Lanka haben in der gleichen Zeit ihren Tempel-Neubau in Berlin längst abgeschlossen und nutzen ihn schon länger.)
Die Nachricht, dass es dem Tempel in der Hasenheide an Geld fehlt, beruhigt mich in einer gewissen weise. Bei einer Demonstration im Sommer 2008 hatte ich junge Unterstützer des Hasenheider Tempels getroffen und auch fotografiert:

Die Wahl ihrer Symbole erinnerte mich an jene der Hindu-Nationalist_innen. Eine Nähe zu diesen bestritten sie allerdings vehement, als ich sie darauf ansprach. Trotzdem blieb bei mir ein schlechtes Gefühl zurück. Es mag sein, dass die Jungen sich nicht bewusst waren, welche Symbole sie trugen. Die älteren Migranten, die sie begleiteten, mussten die Symbole aber einordnen können. Seitdem begleitet mich Skepsis, was den Hasenheider Tempel angeht.
Wenn organisierte Hindu-Nationalist_innen hinter dem Neubau stecken würden, hätten sie aber vermutlich mittlerweile genug Geld eingesammelt.
Oder mache ich mir hier was vor? bzw. bilde mir was ein?
In der taz berlin erschien gestern ein von wenig Kenntniss über Hinduismus und Hindus in Berlin informierter Artikel über den Bau eines hinduistischen Tempels in der Berliner Hasenheide.Die wesentliche Meldung war, dass es dem Tempelverein in den letzten acht Jahren nicht gelungen ist, genug Geld einzusammeln, um den Bau beachtlich weiter zu bringen. (Die tamilischen Hindus aus Sri Lanka haben in der gleichen Zeit ihren Tempel-Neubau in Berlin längst abgeschlossen und nutzen ihn schon länger.)
Die Nachricht, dass es dem Tempel in der Hasenheide an Geld fehlt, beruhigt mich in einer gewissen weise. Bei einer Demonstration im Sommer 2008 hatte ich junge Unterstützer des Hasenheider Tempels getroffen und auch fotografiert:

Die Wahl ihrer Symbole erinnerte mich an jene der Hindu-Nationalist_innen. Eine Nähe zu diesen bestritten sie allerdings vehement, als ich sie darauf ansprach. Trotzdem blieb bei mir ein schlechtes Gefühl zurück. Es mag sein, dass die Jungen sich nicht bewusst waren, welche Symbole sie trugen. Die älteren Migranten, die sie begleiteten, mussten die Symbole aber einordnen können. Seitdem begleitet mich Skepsis, was den Hasenheider Tempel angeht.
Wenn organisierte Hindu-Nationalist_innen hinter dem Neubau stecken würden, hätten sie aber vermutlich mittlerweile genug Geld eingesammelt.
Oder mache ich mir hier was vor? bzw. bilde mir was ein?
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Sonntag, 4. Januar 2015
Empörung
urmila, 12:17h
Die Medien sind gerade voll der Empörung über die gewissenlosen Schleusenden, die Menschen (insbesondere Flüchtende aus Syrien) auf ungesteuerten Schiffen lassen. Und das mag wohl sein, dass da Menschen mit der Not anderer Menschen gewissenlos Geld machen. Aber die Schleusenden sind nicht das Problem. Sie sind die Folge von europäischer Politik. Wenn es keine legalen Möglichkeiten der Einwanderung nach Europa gibt. Wenn es insbesondere keine legalen Möglichkeiten gibt, aus Konfliktgebieten wie Syrien zu flüchten. Dann bleiben die Schleusenden der einzige Ausweg für Menschen, die nicht da bleiben wollen/ können, wo sie sind.
Die Empörung müsste sich also gegen die EU richten. Weil sie Menschen nicht einwandern lässt. Weil sie in Konfliktregionen nicht annähernd ausreichend hilft. Weil sie durch ihre Wirtschaftspolitik dafür sorgt, dass in anderen Regionen der Welt wirtschaftliche Not herrscht, etc.
Stattdessen höre ich im Radio ein Interview mit einer Frontex-Vertreterin, die sich über die Schleusenden aufregt. Als ob nicht Frontex ganz wesentlich dazu beiträgt, dass Menschen nichts anderes übrig bleibt, als Schleusende in Anspruch zu nehmen.
Es hängt übrigens immer vom politischen Standpunkt ab, ob Menschen, die anderen Menschen über Grenzen helfen, als gut oder böse eingeschätzt werden. dogfilm hat das 1998/99 eindrücklich mit ihrem Film "Mit fremder Hilfe" dargestellt: Gut waren (aus heutiger Sicht) jene, die Menschen aus Nazi-Deutschland geschleust haben. Gut waren auch jene, die DDR-Bürger_innen zur Flucht verholfen haben. Böse sind jene, die Menschen helfen, die restriktiven EU-Einreiseregeln zu überwinden.
Die Empörung muss ich gegen die Abschottung richten! Wenn die abgeschafft wird, werden auch Schleusende kein Geld mehr mit dem Leid von Menschen machen können.
Die Empörung müsste sich also gegen die EU richten. Weil sie Menschen nicht einwandern lässt. Weil sie in Konfliktregionen nicht annähernd ausreichend hilft. Weil sie durch ihre Wirtschaftspolitik dafür sorgt, dass in anderen Regionen der Welt wirtschaftliche Not herrscht, etc.
Stattdessen höre ich im Radio ein Interview mit einer Frontex-Vertreterin, die sich über die Schleusenden aufregt. Als ob nicht Frontex ganz wesentlich dazu beiträgt, dass Menschen nichts anderes übrig bleibt, als Schleusende in Anspruch zu nehmen.
Es hängt übrigens immer vom politischen Standpunkt ab, ob Menschen, die anderen Menschen über Grenzen helfen, als gut oder böse eingeschätzt werden. dogfilm hat das 1998/99 eindrücklich mit ihrem Film "Mit fremder Hilfe" dargestellt: Gut waren (aus heutiger Sicht) jene, die Menschen aus Nazi-Deutschland geschleust haben. Gut waren auch jene, die DDR-Bürger_innen zur Flucht verholfen haben. Böse sind jene, die Menschen helfen, die restriktiven EU-Einreiseregeln zu überwinden.
Die Empörung muss ich gegen die Abschottung richten! Wenn die abgeschafft wird, werden auch Schleusende kein Geld mehr mit dem Leid von Menschen machen können.
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Samstag, 20. Dezember 2014
Das Geschäft mit den Wohnheimen
urmila, 15:33h
Die taz berlin schaut sich die fragwürdige Vergabe von Flüchtlingswohnheimen an bestimmte private Anbieter und deren fehlende Kontrolle an.
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Donnerstag, 18. Dezember 2014
Antimuslimisches Australien
urmila, 17:59h
Die taz berichtet über das antimuslimische Umfeld, in dem die Geiselnahme in Sydney stattfand.
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Antimuslimische Mythen
urmila, 17:55h
Die taz berlin geht dem Mythos nach, dass in Kreuzberg Weihnachtsmärkte verboten seien und kommt zu dem Ergebnis, dass es in Kreuzberg zwar anti-muslimische aber keine anti-christlichen Regelungen gibt.
"Das ist die besondere Ironie des Weihnachtsmarktmärchens: Dass ein Beschluss, der sich in Realität bisher nur gegen den muslimische Ramadan gerichtet hat, als Angriff auf das christliche Abendland umgedeutet wird. Wenn Pegida, Hogesa und CSU wüssten, wie es wirklich ist - sie müssten stolz auf Kreuzberg sein."
"Das ist die besondere Ironie des Weihnachtsmarktmärchens: Dass ein Beschluss, der sich in Realität bisher nur gegen den muslimische Ramadan gerichtet hat, als Angriff auf das christliche Abendland umgedeutet wird. Wenn Pegida, Hogesa und CSU wüssten, wie es wirklich ist - sie müssten stolz auf Kreuzberg sein."
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Dienstag, 16. Dezember 2014
Islamisierung des Abendlandes
urmila, 15:42h
Gegen die 'Islamisierung des Abendlandes' wollen sich die 'Patriotischen Europäer' wehren. Schon in ihrer Bezeichnung machen sie also klar, dass es bei PEGIDA nicht um rationale Sorgen etc. geht. Es kann ja wohl keine_r ernsthaft behaupten, dass eine Islamisierung Deutschlands bevorsteht. Der Begriff Abendland zementiert zudem den Gegensatz zwischen Europa/Deutschland und dem Orient und ist ein Teil orientalisitischen Otherings. Das hinter PEGIDA antimuslimischer Rassismus steckt ist also offensichtlich.
Diese Bewegung muss ernst genommen werden. Werden wöchentlich Tausende von Menschen auf die Straße gehen, ist das erschreckend. Wenn Gegendemonstrationen viel kleiner sind, ist das noch erschreckender. Die Dresdner Demonstrationen müssen im Kontext all der anderen rassisistichen Demonstrationen gegen Flüchtlinge, Muslime, etc. gesehen werden. Unsere Gesellschaft hat also eindeutig ein Problem und muss sich damit beschäftigen.
Die Sorgen der Demonstrierenden müssen ernst genommen werden, weil sie uns Aufschlüsse darüber geben unter welchen Themen mobilisiert werden kann, welche rassistischen und undemokratischen Ansichten verbreitet sind, etc. Dagegen muss gearbeitet werden auf allen Ebenen (in Bildung, Journalismus, Politik, Wissenschaft, im Alltag). Das heisst aber nicht, dass die sogenannten Sorgen von Politik und Medien in der Hinsicht aufgenommen werden dürfen, dass sie berechtigt sind. Mit Menschen, die anderen Menschen keine Grundrechte zugstehen, kann man nicht in einen offenen Dialog eintreten. Da muss mensch sich klar dagegen stellen.
Diese Bewegung muss ernst genommen werden. Werden wöchentlich Tausende von Menschen auf die Straße gehen, ist das erschreckend. Wenn Gegendemonstrationen viel kleiner sind, ist das noch erschreckender. Die Dresdner Demonstrationen müssen im Kontext all der anderen rassisistichen Demonstrationen gegen Flüchtlinge, Muslime, etc. gesehen werden. Unsere Gesellschaft hat also eindeutig ein Problem und muss sich damit beschäftigen.
Die Sorgen der Demonstrierenden müssen ernst genommen werden, weil sie uns Aufschlüsse darüber geben unter welchen Themen mobilisiert werden kann, welche rassistischen und undemokratischen Ansichten verbreitet sind, etc. Dagegen muss gearbeitet werden auf allen Ebenen (in Bildung, Journalismus, Politik, Wissenschaft, im Alltag). Das heisst aber nicht, dass die sogenannten Sorgen von Politik und Medien in der Hinsicht aufgenommen werden dürfen, dass sie berechtigt sind. Mit Menschen, die anderen Menschen keine Grundrechte zugstehen, kann man nicht in einen offenen Dialog eintreten. Da muss mensch sich klar dagegen stellen.
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Sonntag, 30. November 2014
Die Debatte um das X
urmila, 22:28h
Selten schaffen es Überlegungen aus den Gender Studies in die Mainstream-Medien. Seit einiger Zeit aber berichten alle mögliche Medien (u.a. Spiegel Online, Die Welt, Kölnische Rundschau, FAZ, Funkhaus Europa, Zeit, nochmal Die Welt, RBB) über einen Vorschlag sprachlich die Zweigeschlechtlichkeit nicht zu reproduzieren: das X. Diese Medienaufmerksamkeit ist aus mehreren Gründen interessant.
Warum schiessen sich die Medien gerade auf diesen Vorschlag ein? Ist es weil er Zweigeschlechtlichkeit in Frage stellt? Daran alleine kann es nicht liegen, denn es gibt auch andere Interventionen aus den Gender Studies, die dies tun. Die Sprachintervention Gender Gap hat keine ähnliche Aufmerksamkeit bekommen. Dieser Vorschlag muss noch etwas anderes haben. Liegt es daran, weil viele Menschen den Vorschlag für so extrem halten? Weil er aus einer professoralen Position gemacht wurde? (Wobei letzteres in der Wissenschaft nichts besonderes ist.)
Die Medienaufmerksamkeit wird auf jeden Fall benutzt, um gegen die Gender Studies allgemein (und speziell Lann Hornscheidt) zu hetzen. In einem offenen Brief an die Humboldt Universität wurde von Maskulinist_innen/ Anti-Feminst_innen die Absetzung von Hornscheidt gefordert. Dieser Aufruf reiht sich in eine Reihe solcher Kampagnen gegen Wissenschaftler_innen in den Gender Studies ein (siehe z.B. Stellungnahme der Fachgesellschaft Gender) und ist Teil einer höchst problematischen Entwicklung. Bei der Jahrestagung der DGS gab es dazu eine Veranstaltung mit dem Titel Genderismus. Gegen solche Kampagnen, die sich gegen einzelne Wissenschaftler_innen (und dadurch gegen die gesamte kritische Wissenschaft) richten, muss klar Position bezogen werden. Sie richten sich gegen die Forschungsfreiheit genauso wie gegen eine (geschlechter)gerechtere Welt.
Die Debatte um das X ist also Teil einer generelleren Entwicklung. Die Medienöffentlichkeit ist hier allerdings besonders groß. Und sie ist sehr unreflektiert. Es wird so getan, als ob die Gender Studies diesen Vorschlag gemacht haben. Es wird nicht dargestellt, dass es sich zwar um einen Vorschlag aus den Gender Studies handelt, aber durchaus nicht um einen, der innerhalb der Gender Studies eine verbreitete Anerkennung hat. Damit wird die thematische und theoretische Vielfalt der Gender Studies ignoriert.
Viele Journalist_innen, die die Hatz gegen die Gender Studies im Allgemeinen bzw. Hornscheidt im Speziellen, (zu Recht) verabscheuen, scheinen zu meinen, dann auch den Vorschlag ganz ok finden zu müssen. Eine Debatte über verschiedene sprachlich inklusivere Umgangsweisen wird nicht geführt. So schaffen es die rechten Hetzer_innen Positionen fester zu schreiben als sie sind.
Warum schiessen sich die Medien gerade auf diesen Vorschlag ein? Ist es weil er Zweigeschlechtlichkeit in Frage stellt? Daran alleine kann es nicht liegen, denn es gibt auch andere Interventionen aus den Gender Studies, die dies tun. Die Sprachintervention Gender Gap hat keine ähnliche Aufmerksamkeit bekommen. Dieser Vorschlag muss noch etwas anderes haben. Liegt es daran, weil viele Menschen den Vorschlag für so extrem halten? Weil er aus einer professoralen Position gemacht wurde? (Wobei letzteres in der Wissenschaft nichts besonderes ist.)
Die Medienaufmerksamkeit wird auf jeden Fall benutzt, um gegen die Gender Studies allgemein (und speziell Lann Hornscheidt) zu hetzen. In einem offenen Brief an die Humboldt Universität wurde von Maskulinist_innen/ Anti-Feminst_innen die Absetzung von Hornscheidt gefordert. Dieser Aufruf reiht sich in eine Reihe solcher Kampagnen gegen Wissenschaftler_innen in den Gender Studies ein (siehe z.B. Stellungnahme der Fachgesellschaft Gender) und ist Teil einer höchst problematischen Entwicklung. Bei der Jahrestagung der DGS gab es dazu eine Veranstaltung mit dem Titel Genderismus. Gegen solche Kampagnen, die sich gegen einzelne Wissenschaftler_innen (und dadurch gegen die gesamte kritische Wissenschaft) richten, muss klar Position bezogen werden. Sie richten sich gegen die Forschungsfreiheit genauso wie gegen eine (geschlechter)gerechtere Welt.
Die Debatte um das X ist also Teil einer generelleren Entwicklung. Die Medienöffentlichkeit ist hier allerdings besonders groß. Und sie ist sehr unreflektiert. Es wird so getan, als ob die Gender Studies diesen Vorschlag gemacht haben. Es wird nicht dargestellt, dass es sich zwar um einen Vorschlag aus den Gender Studies handelt, aber durchaus nicht um einen, der innerhalb der Gender Studies eine verbreitete Anerkennung hat. Damit wird die thematische und theoretische Vielfalt der Gender Studies ignoriert.
Viele Journalist_innen, die die Hatz gegen die Gender Studies im Allgemeinen bzw. Hornscheidt im Speziellen, (zu Recht) verabscheuen, scheinen zu meinen, dann auch den Vorschlag ganz ok finden zu müssen. Eine Debatte über verschiedene sprachlich inklusivere Umgangsweisen wird nicht geführt. So schaffen es die rechten Hetzer_innen Positionen fester zu schreiben als sie sind.
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Mittwoch, 26. November 2014
Razan Zeitouneh
urmila, 18:57h
Die taz berichtet heute über die syrische Aktivistin Razan Zeitouneh, die vor einem Jahr entführt wurde und seitdem verschwunden ist.
In der Medienberichterstattung sind die Aktivist_innen, die sich gegen Assadas Diktatur engagiert haben, ansonsten weitgehend verschwunden. Es geht nur noch um den Islamischen Staat und Islamisten - und damit wird auch Assad zunehmend legitimiert. Dazu der Artikel:
"Was würde Zeitouneh heute sagen, wenn sie wüsste, dass Assads Vernichtungskrieg inzwischen nicht nur geduldet, sondern sogar belohnt wird? Dass er zum Partner im Kampf gegen den von ihm genährten IS wird und dass seine Strategie des Aushungerns ganzer Stadtteile, mit der er die Bewohner zur Kapitulation zwingt, zu einem UN-Plan für lokale Waffenstillstände geführt hat?
Appelle seien nutzlos geworden, schrieb Zeitouneh vor einem Jahr. "Der Westen verschließt Augen und Ohren gegenüber den Wünschen und Hoffnungen der Syrer, die so viel in diese Revolution investiert haben." Jetzt bekommt Zeitouneh mit dem Petra-Kelly-Preis die nächste Ehrung. So wichtig dieser ist, um an das Schicksal der Entführten zu erinnern - noch wichtiger wäre es, ihre Botschaft endlich zu hören."
In der Medienberichterstattung sind die Aktivist_innen, die sich gegen Assadas Diktatur engagiert haben, ansonsten weitgehend verschwunden. Es geht nur noch um den Islamischen Staat und Islamisten - und damit wird auch Assad zunehmend legitimiert. Dazu der Artikel:
"Was würde Zeitouneh heute sagen, wenn sie wüsste, dass Assads Vernichtungskrieg inzwischen nicht nur geduldet, sondern sogar belohnt wird? Dass er zum Partner im Kampf gegen den von ihm genährten IS wird und dass seine Strategie des Aushungerns ganzer Stadtteile, mit der er die Bewohner zur Kapitulation zwingt, zu einem UN-Plan für lokale Waffenstillstände geführt hat?
Appelle seien nutzlos geworden, schrieb Zeitouneh vor einem Jahr. "Der Westen verschließt Augen und Ohren gegenüber den Wünschen und Hoffnungen der Syrer, die so viel in diese Revolution investiert haben." Jetzt bekommt Zeitouneh mit dem Petra-Kelly-Preis die nächste Ehrung. So wichtig dieser ist, um an das Schicksal der Entführten zu erinnern - noch wichtiger wäre es, ihre Botschaft endlich zu hören."
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