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Freitag, 3. Oktober 2014
Inklusion kostet
urmila, 16:31h
Vor gut zwei Wochen hat die taz darüber berichtet, dass der Landtag in NRW sich nicht in der Lage sah, die Reise einer Auslandsdelegation in die Türkei so zu planen, dass der Abgeordnete Stefan Fricke teilnehmen könnte. Fricke hatte dagegen laut taz Klage eingereicht, keine Unterstützung seiner Fraktion (Piraten) bekommen und später die Klage zurückgezogen. Online finde ich dazu nicht viel mehr. Dass es sicher eine Herausforderung ist, eine Auslandsreise für einen Menschen in einem speziellen Rolli zu planen, glaube ich. Ich kann mir auch vorstellen, dass es mal nicht funktionieren kann. Wenn mensch Inklusion ernst nimmt, dann müssen aber alle Versuche unternommen werden und über die Probleme offen geredet werden. Es gibt allerdings eine Erwiderung des Landtags auf die Klage, die das nicht macht. Nach allgemeinen Ausflüchten, die darauf abzielen, dass jede_r doch verstehen wird, dass nicht alles gemacht werden kann, kommt als letzter Punkt:
"Der Landtag Nordrhein-Westfalen lässt sich nicht vorwerfen, sich nicht für Menschen mit Behinderungen einzusetzen. Gerade für den Abgeordneten Fricke hat der Landtag erhebliche Leistungen erbracht. So hat ihm der Landtag unter großem finanziellen Aufwand eine eigene Dusche plus Toilette eingerichtet, finanziert einen zusätzlichen Mitarbeiter und stellt ihm einen behindertengerechten PKW zur Verfügung. Das Engagement der Landtagsverwaltung zeigte sich aber auch bei vorangegangenen Reisen. So wurde u.a. dem Abgeordneten Fricke die Teilnahme an der Informationsreise der Parlamentariergruppe NRW-Türkei nach Berlin Anfang 2014 ermöglicht."
Dass der Landtag so umgestaltet wurde, dass der Abgeordnete an seinem Arbeitsplatz arbeiten kann, kann doch nicht als Entgegenkommen des Landtags gewertet werden. Das muss doch selbstverständlich sein. Es stellt sich auch die Frage, warum der Landtag vorher nicht so ausgestattet war. Fricke ist schliesslich nicht der einzige Rolli-Fahrer_in in NRW.
Inklusion ist noch nicht weit voran geschritten in Deutschland. Und die Bereitschaft für Inklusion auch Mittel bereit zu stellen, scheint sehr begrenzt.
"Der Landtag Nordrhein-Westfalen lässt sich nicht vorwerfen, sich nicht für Menschen mit Behinderungen einzusetzen. Gerade für den Abgeordneten Fricke hat der Landtag erhebliche Leistungen erbracht. So hat ihm der Landtag unter großem finanziellen Aufwand eine eigene Dusche plus Toilette eingerichtet, finanziert einen zusätzlichen Mitarbeiter und stellt ihm einen behindertengerechten PKW zur Verfügung. Das Engagement der Landtagsverwaltung zeigte sich aber auch bei vorangegangenen Reisen. So wurde u.a. dem Abgeordneten Fricke die Teilnahme an der Informationsreise der Parlamentariergruppe NRW-Türkei nach Berlin Anfang 2014 ermöglicht."
Dass der Landtag so umgestaltet wurde, dass der Abgeordnete an seinem Arbeitsplatz arbeiten kann, kann doch nicht als Entgegenkommen des Landtags gewertet werden. Das muss doch selbstverständlich sein. Es stellt sich auch die Frage, warum der Landtag vorher nicht so ausgestattet war. Fricke ist schliesslich nicht der einzige Rolli-Fahrer_in in NRW.
Inklusion ist noch nicht weit voran geschritten in Deutschland. Und die Bereitschaft für Inklusion auch Mittel bereit zu stellen, scheint sehr begrenzt.
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