Samstag, 22. Februar 2014
Heteronormativer Sport
Die taz zeigt unter dem Titel Der Geschlechterwettkampf wie sehr im (Leistungs)Sport Heteronormativität (re)produziert wird: Männder dürfen nicht synchron schwimmen und rhytmisch sportgymnasten, weil das nicht ästhetisch wäre (oder so). Frauen sind zu zart für Vier-Bob. Männer dürfen auf keinen Fall schwul wirken. etc. Das ganze wird dann medizinisch legitimiert (Fußballspielen galt ja auch lange als gefährlich für zarte Frauenkörper). So funktioniert Heteronormativität.

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Berlinale: Zwänge und Ängste
Die folgenden Filme verbindet für mich etwas, dass ich jetzt mal Zwänge und Ängste nenne. Die Begriffe passen nicht unbedingt für jeden Film gleich, eignen sich aber als Klammer.

Im koreanischen Spielfilm Ship bun versucht die Hauptfigur sich am Arbeitsplatz und in der Familie richtig zu verhalten, hat dabei aber trotzdem nicht Erfolg. Sehenswert

Der Spielfilm Historia del miedo handelt von den Ängsten der argentinischen Oberschicht, die sich selbst in gated communities immer der Gefahr ausgesetzt sieht. Ein sehr stiller Film, der mich erst im Nachhinein beeindruckt.

Im deutschen Spielfilm Zeit der Kannibalen sehen wir ein Kammerspiel von drei Unternehmensberater_innen, die irgendwo in einem Hotel sitzen und ihre Karrieren voranbringen wollen. Eindrücklich gezeigt, wie sie in ihrer eigenen Welt leben, völlig unabhängig von der realen Umwelt, in der sie gerade sind. Tolle Schauspieler_innen. Allerdings hätte ich mir noch mehr Abstraktion gewünscht. Es kommen nigerianische (und indische) Charaktere vor, die wie die Verkörperung der Hirngespinste der Unternehensberater_innen wirken, in der Verkörperung mir dann aber zu real werden. Sie wären besser Hirngespinste geblieben, die Schauspieler_innen hätten das sicher hinbekommen.

Der japanische Spielfilm Ieji wirkt wie ein Katastrophenfilm. Es ist auch ein Katastrophenfilm, nur ist es nicht Science Fiction sondern Realität. Er spielt nach dem Reaktorunfall in Fukushima, die Region ist evakuiert, Menschen leben in Provisorien. Sehr ruhige Bilder. Eindrücklich.

Und zum Schluss dann noch ein österreichischer Dokumentarfilm: In der Mitte, da sind wir begleitet mehrere Jugendliche in dem Dorf Ebensee. Dort gibt es eine KZ-Gedenkstätte und an der gab es einen rechten Vorfall. Der Film zeigt den Nicht-Umgang der Familien mit der NS-Vergangenheit, das Kleinreden von rechtem Gedankengut und Handeln, Waffenliebhaber und Jugendliche, die sich in dieser Welt orientieren müssen. Sehenswert.

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