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Donnerstag, 10. Oktober 2013
Einführungskurse
urmila, 00:57h
sind total schön.
Letztes Jahr hatte ich ja hier in Olomouc eine Einführung in kritische Rassismustheorie gegeben und dieses Jahr in Gender Studies. In beiden Fällen haben die Studierenden von dem Fach vorher noch nie etwas gehört, kennen keine Konzepte und Theorien.
Das ist eine ziemliche Herausforderung, weil ich innerhalb von zwei Wochen eine Grundlage legen soll. Das kann nicht viel mehr sein, als dass die Studierenden am Ende wissen, dass es kritische Rassismusforschung bzw. Gender Studies gibt. Dass der theoretische Zugang da ein ganz anderer ist, als in anderen Fächern. Dass das ganze auch mit Fragen von Gerechtigkeit und der Frage davon, wie wir miteinander leben wollen, zu tun hat. Wenn ich das erreiche, bin ich schon zufrieden. Glücklich bin ich, wenn die Studierenden Lust darauf bekommen, sich mehr mit den Themen auseinanderzusetzen.
Es ist spannend, wie die Studierenden auf die ganze andere Weise der Herangehens, auf das In-Frage-Stellen von Normen reagieren. Alle machen den Kurs freiwillig und setzen sich so freiwillig einer ziemlichen Herausforderung aus. Letztes Jahr sind zwei Studierende abgesprungen, dieses Jahr bisher noch keine_r. Das finde ich schon Klasse.
Einigen merke ich an bzw. sie sagen es explizit, dass sie die Fragestellungen der Gender Studies faszinierend und eine Horizonterweiterung finden, auch wenn sie vieles noch nicht verstehen können.
Andere äußern Widerstände ganz offen. Das In-Frage-Stellen von Normen stellt sie offensichtlich in Frage. Sie befürchten, dass Feminist_innen ihnen vorschreiben wollen, wie sie zu leben haben (nicht auf die Kinder aufpassen, arbeiten müssen, lesbisch werden oder so ähnlich). Trotz ihrer Ängste hören sie aber meinen Ausführungen zu und versuchen dem zu folgen.
Und für mich als Lehrende ist das natürlich auch eine ziemliche Herausforderung. Wie weit kann ich ihnen komplexe Theorien zumuten, wenn alles für sie neu ist. Wann ist es zu viel, wieviel muss es aber sein, um die andere Perspektive aufzuzeigen. Wie gehe ich mit Schwierigkeiten des Verstehens um. Wie reagiere ich auf die Widerstände, ohne diese zu verstärken.
Das ist anstrengend, aber auch sehr befriedigend, weil so direkt ein Ergebnis meiner Arbeit zu sehen ist.
Letztes Jahr hatte ich ja hier in Olomouc eine Einführung in kritische Rassismustheorie gegeben und dieses Jahr in Gender Studies. In beiden Fällen haben die Studierenden von dem Fach vorher noch nie etwas gehört, kennen keine Konzepte und Theorien.
Das ist eine ziemliche Herausforderung, weil ich innerhalb von zwei Wochen eine Grundlage legen soll. Das kann nicht viel mehr sein, als dass die Studierenden am Ende wissen, dass es kritische Rassismusforschung bzw. Gender Studies gibt. Dass der theoretische Zugang da ein ganz anderer ist, als in anderen Fächern. Dass das ganze auch mit Fragen von Gerechtigkeit und der Frage davon, wie wir miteinander leben wollen, zu tun hat. Wenn ich das erreiche, bin ich schon zufrieden. Glücklich bin ich, wenn die Studierenden Lust darauf bekommen, sich mehr mit den Themen auseinanderzusetzen.
Es ist spannend, wie die Studierenden auf die ganze andere Weise der Herangehens, auf das In-Frage-Stellen von Normen reagieren. Alle machen den Kurs freiwillig und setzen sich so freiwillig einer ziemlichen Herausforderung aus. Letztes Jahr sind zwei Studierende abgesprungen, dieses Jahr bisher noch keine_r. Das finde ich schon Klasse.
Einigen merke ich an bzw. sie sagen es explizit, dass sie die Fragestellungen der Gender Studies faszinierend und eine Horizonterweiterung finden, auch wenn sie vieles noch nicht verstehen können.
Andere äußern Widerstände ganz offen. Das In-Frage-Stellen von Normen stellt sie offensichtlich in Frage. Sie befürchten, dass Feminist_innen ihnen vorschreiben wollen, wie sie zu leben haben (nicht auf die Kinder aufpassen, arbeiten müssen, lesbisch werden oder so ähnlich). Trotz ihrer Ängste hören sie aber meinen Ausführungen zu und versuchen dem zu folgen.
Und für mich als Lehrende ist das natürlich auch eine ziemliche Herausforderung. Wie weit kann ich ihnen komplexe Theorien zumuten, wenn alles für sie neu ist. Wann ist es zu viel, wieviel muss es aber sein, um die andere Perspektive aufzuzeigen. Wie gehe ich mit Schwierigkeiten des Verstehens um. Wie reagiere ich auf die Widerstände, ohne diese zu verstärken.
Das ist anstrengend, aber auch sehr befriedigend, weil so direkt ein Ergebnis meiner Arbeit zu sehen ist.
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