Mittwoch, 24. April 2013
LGBT
Da schreibt die taz:

"Neben den Hotels profitiert der Studie zufolge das gesamte Reiseziel von den zahlungsfreudigen sogenannten LGBT-Reisenden (Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender)."

und merkt wahrscheinlich selbst nicht, dass sie da Blödsinn schreibt. LGBT wird immer wieder geschrieben, ohne es wirklich zu meinen. Für Trans*Personen gilt bestimmt nicht, dass sie besonders zahlungskräftig sind. TRIQ berichtet über eine Studie zu Benachteiligungen im Arbeitsleben:

"Internationale Studien belegen, dass Trans*Personen in allen Bereichen des täglichen Lebens, insbesondere auch im Arbeitsleben, massiven Diskriminierungen ausgesetzt sind. Diese reichen von Benachteiligung beim Zugang zum Arbeitsmarkt und bei Karrierechancen über Ablehnung und Belästigungen bis hin zu Gewalt. Trans*Personen sind überdurchschnittlich häufig von Arbeitsverlust, Arbeitslosigkeit sowie Armut betroffen und arbeiten sehr oft unter ihren Qualifikationen. Sie berichten von transphoben Verhaltensweisen von Kolleg_innen und Vorgesetzten sowie struktureller Benachteiligung durch den institutionalisierten medizinischen und juristischen Umgang mit Transgeschlechtlichkeit."

Auch für die gesamte Kategorie der Lesben lässt sich in Frage stellen, dass diese besonders zahlungskräftig ist. Schliesslich erfahren Personen, die dieser Kategorie zugerechnet werden können, als Frauen Diskriminierungen im Arbeitsmarkt und verfügen daher häufig über weniger finanzielle Mittel als Cis-Männer.

Mit der Überschrift des Artikels trifft die taz daher auch eher den Kern der Aussage: "Schwule Touristen kurbeln Reiseindustrie an".

LGBT wird allzuoft als Synonym für schwul benutzt. Besser wäre es aber nur über Schwule zu schreiben, wenn diese nur (oder vorwiegend) gemeint sind.

1 Kommentar in: heteronormativ   ... comment ... link