Mittwoch, 10. Dezember 2008
Im Dienste der Wissenschaft
"Vor dem Hintergrund dieses verbrecherischen Abschnitts deutscher Kolonialgeschichte dürften der von Herero und Nama geforderten Rückgabe der Schädel eigentlich keine Hindernisse im Weg stehen. Doch man höre: die Charité entschuldigt sich damit, dass die Untersuchungen an den Schädeln noch nicht abgeschlossen seien, man die Präparate dann jedoch für eine ehrenvolle Bestattung zurückgeben werde. Es kommt noch besser: das Archiv der Universität Freiburg verteidigt die Sammlung von Schädel und Knochen gar als "Kulturgut"."

berichtet die taz.

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Sonntag, 30. November 2008
Unterstützung für den Westen
Wie die taz berichtet, fliessen mehr Gelder aus dem globalen Süden in den Westen als andersrum. Die staatliche 'Entwicklungshilfe' ist wesentlich geringer als die Rücküberweisungen von 'Migrant_innen'. Und der Schuldendienst, Gewinnabführungen und "illegitime Abflüsse durch Korruption, Veruntreuung oder Steuerflucht" sind wesentlich höher als diese Zahlungen.

Wollte der Westen wirklich den Süden unterstützen, könnte er eine ganze Menge machen: z.B. 'Entwicklungshilfe' erhöhen, Migration erlauben und Arbeitserlaubnisse vergeben, Schulden abschreiben und Steuerflucht nicht weiter fördern.

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Samstag, 26. April 2008
Deutscher im Kongo
Philipp Mausshardt schreibt in der taz eine Seite über die Bemühungen eines deutschen DRK-Mitarbeiters, Malaria im Kongo zu bekämpfen. Mit zu wenig Geld und aus der Distanz initiiert er ein Programm und lässt andere es durchführen. Als er dann zum Programmabschluss angereist kommt, ist er verärgert über die Geldverschwendung vor Ort. Ein sehr geeignetes Beispiel, um über den Irrsinn von westlicher Entwicklungshilfe zu sprechen, darüber wie die Programme nicht wirklich helfen, wie es nicht geht.

Der taz-Tenor ist aber ein anderer, wie der taz-Untertitel in der Printversion zeigt:

"Streit, 800 Verhaftete und ein verärgerter Gouverneur. Dabei wollte Joachim Oelssner vom Roten Kreuz doch nur helfen, die Malaria im Kongo zu bekämpfen. Aber der Projektleiter des Roten Kreuzes hat den Elan seiner kongolesischen Mitarbeiter unterschätzt. Die Geschichte eines Missverständnisses"

Damit wird der arme Helfer aus Deutschland zum Opfer der zu Behelfenden. Die strukturellen Probleme von Entwicklungshilfe (zum Beispiel der zugrundeliegende Rassismus) werden nicht angesprochen. Anstatt dessen werden die Fehlentwicklungen als Missverständnisse abgetan.

Eine vertane Chance, sich kritisch mit der Entwicklungshilfe auseinanderzusetzen. Ein weiteres Bespiel wie 'weiße' Menschen in den Mittelpunkt gesetzt werden und 'schwarze' nur eine StatistInnenrolle zugewiesen bekommen.

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Sonntag, 20. April 2008
Gefrässige InderInnen
Unserer Kanzlerin zu Folge sind die Lebensmittelpreiserhöhung eine Folge von InderInnen, die über Nacht beschlossen haben zwei Mahlzeiten pro Tag zu sich zu nehmen, und von ChinesInnen, die auf einmal Milch trinken. Mit der Biospritproduktion hingegen haben die Preiserhöhungen (entgegen von ExpertInnenmeinung) nichts zu tun, sagte die Kanzlerin bei der Eröffnung einer Biokraftstoffraffinerie. (siehe taz, n-tv und Financial Times Deutschland)

Nachtrag 22.04.08: Siehe auch Diskussion auf dem Indermezzo.

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