Mittwoch, 8. November 2017
Vortrag: Ossifizierung – von Kindsmörderinnen und Rechtspopulisten
urmila, 23:59h
Nächsten Dienstag (14.11.17) von 16.00 bis 18.00 am Institut für Europäische Ethnologie, Möhrenstr. 41, Berlin:
Ossifizierung – von Kindsmörderinnen und Rechtspopulisten
Kathleen Heft (FU Berlin)
Das Konzept Ossifizierung verweist auf die diskursive Herstellung des Ostdeutschen als Anderes des Westdeutschen und auf die damit einhergehende Ko-Konstruktion des Westens als Norm und Normalität. In meinem Vortrag stelle ich meine diskursanalytische Forschung zu medial-öffentlichen Diskursen über Kindsmörderinnen vor und zeige auf, wie diese in den 2000er Jahren in deutschsprachigen Medien als Phänomen und Problem Ostdeutschlands gedeutet und analysiert wurden. Zur theoretischen Einbettung meiner Ergebnisse greife ich auf Erkenntnisse der postkolonialen Diskurstheorie zurück. Mit Edward Saids Orientalismus-Konzept – und dessen vielfältigen Adaptionen für den osteuropäischen Kontext – argumentiere ich dafür, Ostdeutschland auch als diskursiv hervorgebrachtes Gegenstück Westdeutschlands zu verstehen. Dabei werde ich auf die Risiken und Grenzen einer Adaption postkolonialer Theorie für den deutschen Kontext zu sprechen kommen. Abschließend lade ich dazu ein, mit mir eine tentative Analyse ossifizierender Darstellungen und Deutungen von Rechtspopulismus und Rassismus als ostdeutschem Sonderphänomen zu versuchen.
Ossifizierung – von Kindsmörderinnen und Rechtspopulisten
Kathleen Heft (FU Berlin)
Das Konzept Ossifizierung verweist auf die diskursive Herstellung des Ostdeutschen als Anderes des Westdeutschen und auf die damit einhergehende Ko-Konstruktion des Westens als Norm und Normalität. In meinem Vortrag stelle ich meine diskursanalytische Forschung zu medial-öffentlichen Diskursen über Kindsmörderinnen vor und zeige auf, wie diese in den 2000er Jahren in deutschsprachigen Medien als Phänomen und Problem Ostdeutschlands gedeutet und analysiert wurden. Zur theoretischen Einbettung meiner Ergebnisse greife ich auf Erkenntnisse der postkolonialen Diskurstheorie zurück. Mit Edward Saids Orientalismus-Konzept – und dessen vielfältigen Adaptionen für den osteuropäischen Kontext – argumentiere ich dafür, Ostdeutschland auch als diskursiv hervorgebrachtes Gegenstück Westdeutschlands zu verstehen. Dabei werde ich auf die Risiken und Grenzen einer Adaption postkolonialer Theorie für den deutschen Kontext zu sprechen kommen. Abschließend lade ich dazu ein, mit mir eine tentative Analyse ossifizierender Darstellungen und Deutungen von Rechtspopulismus und Rassismus als ostdeutschem Sonderphänomen zu versuchen.
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