Freitag, 13. Oktober 2017
Wissen schaffen über und durch das Andere - Reflexionen zur Differenzlinie West/Ost in Deutschland
Institutskolloquium am Institut für Europäische Ethnologie, Humboldt-Universität zu Berlin




Der Osten fungiert in vielen Diskursen als das Andere. Dies gilt sowohl für den Osten Europas als auch für jenen in Deutschland. Über dieses Andere wird das (überlegene) Eigene definiert, das Andere interessiert nicht an sich, sondern wird zur Abgrenzung gebraucht.
Das Institutskolloquium widmet sich sowohl den Produktionsprozessen des Anderen als auch den Regionen,die als Andere konstruiert werden, und ihren transnationalen Verflechtungen. So soll zum einen nicht nur ergründet werden, welches Wissen über das Andere geschaffen wird, sondern auch was diese Wissensproduktion zur Folge hat: Welches Wissen wird über den Osten geschaffen? Wieso wird gerade der Osten dazu genutzt, diese Art des Wissens durch ihn zu produzieren? Welche Bedeutung hat diese Wissensproduktion für den Westen? Zum anderen wird aus Forschungsprojekten berichtet, die sich explizit mit Entwicklungen im Osten Deutschlands beschäftigen, und so Zugang zu anderen Wissensproduktionen geschaffen: Welches Wissen kann durch einen Blick in den Osten produziert werden? Welche Anregungen und Perspektiven lassen sich beim Einlassen auf ostdeutsche Geschichte und Gegenwart gewinnen?

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Dass etwas als anders konstruiert wird, heißt doch nicht, dass es man es auch als unterlegen betrachtet. Ich finde, man sollte beides trennen. Ersteres ist in Ordnung, das zweite nicht. Schließlich befassen sich ja auch auf dieser Konferenz vorgestellte Forschungsprojekte explizit mit dem Osten Deutschlands und fördern damit den Gedanken, dieses Gebiet als andersartig zu denken. Und das ist okay, solange damit nicht eine Unter- ("Dunkeldeutschland") oder Überlegenheit ("ostdeutsche Identität") postuliert wird.
Ich als im Westen lebender Ossi empfinde mich manchmal auch als andersartig, aber keineswegs als unterlegen.

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Othering
Das Andere ist ein wissenschaftlicher Ausdruck, der sich auf den Prozess des Otherings bezieht (so z.B. bei Edward Said). Und da geht es um die Höherbewertung des Eigenen durch die Konstruktion des Anderen.

Und ja, eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Othering/ dem Anderen reproduziert diesen Prozess des Anderns. Da gibt es keinen Weg raus. Allerdings kann mensch damit reflexiv umgehen.

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