Samstag, 10. Juni 2017
Vortrag: Erfahrungen vietnamesischer Boatpeople (BRD) und Vertragsarbeiter_innen (DDR)
urmila, 20:27h
Öffentlicher Vortrag von Angelika Nguyen am Mittwoch, 21.06.17 von 16.00 bis 18.00 Uhr im Institut für Europäische Ethnologie, Möhrenstr. 41, Berlin, Raum 107a im Rahmen des Seminars "Migration in die DDR" von Urmila Goel.
Zum Inhalt:
Aus einem geteilten Vietnam gelangten sie ins geteilte Deutschland. Auf den ersten Blick scheinen die Erfahrungen der südvietnamesischen Boatpeople in der BRD und der nordvietnamesischen Vertragsarbeiter_innen in der DDR wegen der unterschiedlichen Einwanderungsbedingungen kaum vergleichbar. Ein genauerer Blick eröffnet aber einige Gemeinsamkeiten. So ähnelte sich in beiden deutschen Staaten der Widerspruch zwischen offizieller „Solidarität mit Vietnam“ und den alltäglichen Erfahrungen der Migrant_innen. Letztere waren in beiden Staaten durch vielfältige Formen des Rassismus geprägt. Darüber und über andere grundlegende Schwierigkeiten sprachen die Migrant_innen öffentlich allerdings kaum. In der BRD verpflichtete das „Dankbarkeits-Paradigma“ die Boatpeople zur Duldung der Schattenseiten „gelungener Integration“. In der DDR zwangen die repressiven Staatsverträge zum Stillhalten. Mittlerweile jedoch melden sich im Westen und Osten Deutschlands Boatpeople und Vertragsarbeiter_innen und auch deren Kinder zu Wort und brechen so das Schweigen. Eine Annäherung an die Frage: was bedeutet überhaupt vietnamesische Community heute in Deutschland?
Zur Vortragenden:
Angelika Nguyen (Jg. 1961) ist Diplom-Filmwissenschaftlerin. Sie wuchs als Kind einer Deutschen und eines Vietnamesen in der DDR auf. 1992 Dokumentarfilm "Bruderland ist abgebrannt" über vietnamesische Immigrant_innen; 2011 Essay „Mutter, wie weit ist Vietnam?“ über Rassismus in ihrer Kindheit.
>> Informationen
Zum Inhalt:
Aus einem geteilten Vietnam gelangten sie ins geteilte Deutschland. Auf den ersten Blick scheinen die Erfahrungen der südvietnamesischen Boatpeople in der BRD und der nordvietnamesischen Vertragsarbeiter_innen in der DDR wegen der unterschiedlichen Einwanderungsbedingungen kaum vergleichbar. Ein genauerer Blick eröffnet aber einige Gemeinsamkeiten. So ähnelte sich in beiden deutschen Staaten der Widerspruch zwischen offizieller „Solidarität mit Vietnam“ und den alltäglichen Erfahrungen der Migrant_innen. Letztere waren in beiden Staaten durch vielfältige Formen des Rassismus geprägt. Darüber und über andere grundlegende Schwierigkeiten sprachen die Migrant_innen öffentlich allerdings kaum. In der BRD verpflichtete das „Dankbarkeits-Paradigma“ die Boatpeople zur Duldung der Schattenseiten „gelungener Integration“. In der DDR zwangen die repressiven Staatsverträge zum Stillhalten. Mittlerweile jedoch melden sich im Westen und Osten Deutschlands Boatpeople und Vertragsarbeiter_innen und auch deren Kinder zu Wort und brechen so das Schweigen. Eine Annäherung an die Frage: was bedeutet überhaupt vietnamesische Community heute in Deutschland?
Zur Vortragenden:
Angelika Nguyen (Jg. 1961) ist Diplom-Filmwissenschaftlerin. Sie wuchs als Kind einer Deutschen und eines Vietnamesen in der DDR auf. 1992 Dokumentarfilm "Bruderland ist abgebrannt" über vietnamesische Immigrant_innen; 2011 Essay „Mutter, wie weit ist Vietnam?“ über Rassismus in ihrer Kindheit.
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