Sonntag, 11. November 2012
Gastbeitrag: Überlebende
Gastbeitrag von Riem Spielhaus:

Im Zusammenhang mit den NSU-Morden trieb die Medienberichterstattung es bisher zahlreiche Blüten. Wurde die Mordserie zunächst als "Dönermorde" und die Opfer nach Aufdeckung in einigen Medienorganen als "Ausländer" bezeichnet, obwohl sich unter ihnen auch deutsche Staatsbürger befanden, so wurden Versagen und vermutliche Vertuschungsversuche der Sicherheitsbehörden später euphemistisch als Pannen" bezeichnet. Seit der Anklageerhebung gegen Beate Zschäpe, wird diese nun als "einizige Überlebende des NSU-Trios" ode gar des Rechtsterrorismus der NSU bezeichnet und das durch alle Qualitätsmedien hindurch (Spiegel, TAZ, Süddeutsche Zeitung, Die Welt, Tagesschau, Heute, Deutschlandradio, Deutsche Welle etc.).

Damit erhält Zschäpe einen Titel, der bisher Opfern oder möglichen Opfern vorbehalten war und das Wort eine äußerst problematische Bedeutungsverschiebung.

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Auch Täter können sterben. Das zu benennen, ist korrekt.
Problematischer finde ich die Formulierung von der "einzigen Überlebenden des Rechtsterrorismus der NSU", denn das erweckt den Eindruck, es hätten wirklich nur diese drei Personen als autnome terroristische Gruppe und ohne irgendeine Hilfe oder Zuarbeit von außen gehandelt.

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