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Montag, 18. Mai 2015
Machtkämpfe an Unis
urmila, 00:51h
Professor_innen sind frei in ihrer Lehre und Forschung. Und das ist auch wichtig. So können unterschiedliche Forschungs- und Lehrmeinungen koexistieren. So können auch widerständige Positionen eingenommen werden (wenn der Professor_innenstatus erreicht ist). Es ist ein wichtiges Recht, dass nicht eingeschränkt werden darf.
Professor_innen sind mächtig. Sie können fast nicht kontrolliert werden (die Kehrseite der Freiheit der Lehre und Forschung). Sie produzieren Wissen. Und haben dabei viel Autorität.
Die Professor_innenschaft reproduziert sich tendentiell aus eher privilegierten gesellschaftlichen Positionen (dominanzdeutsch, Mittel- und Oberschicht, Cis-männlich, heterosexuell, innerhalb der Körper- und Gesundheitsnormen, etc.). Wissenschaftler_innen aus marginalisierteren Positionen haben es schwerer in diese Machtposition zu kommen (da die Ausgangspositionen schlechter sind und die Rekrutierungsmechanismen sie eher nicht fördern). Daher kann vermutet werden, dass unter Professor_innen der Anteil derer, die gesellschaftliche Ungleichheitsverhältnisse nicht in Frage stellen wollen bzw. sich selbst nicht hinterfragen wollen, eher überdurchschnittlich ist. So werden auch aus professoralen Positionen u.a. Rassismen, Heterosexismen, Klassismen, Behindertenfeindlichkeiten, etc. reproduziert.
Dagegen vorzugehen ist nicht einfach. Wegen der zu schützenden Freiheit der Forschung und Lehre. Und wegen des Abhängigkeitsverhältnisses in dem Studierende zu Professor_innen stehen. Ein Dilemma. Nicht leicht zu lösen.
Es gibt Initiativen, die meinen sie können es lösen, in dem sie Öffentlichkeitsarbeit machen. Professor_innen öffentlich (auch anonym) anklagen. Da steht dann häufig Aussage gegen Aussage und es ist schwer dahinter zu steigen, was genau passiert ist. Insbesondere da auch die Einschätzungen darüber, wann Rassismen, Heterosexismen, etc. beginnen unterschiedlich ist. Und weil es manche Interventionen gibt, die eher auf Aktionismus als genaues Abwägen wert legen.
Als Lehrende an einer Universität finde ich das ein wichtiges Thema. Wie können Lehrende und Studierende mit den Machtungleichheiten, Hierarchien, Reproduktionen von Machtungleichheiten produktiv umgehen, ohne in Zensur oder Beliebigkeit zu verfallen? Es gibt Arbeitsgruppen an Unis, die sich mit solchen Fragen beschäftigen, sich den Ambivalenzen und Schwierigkeiten stellen.
Und es gibt die Frankfurter Allgemeine, die Praktiken, die kritisch hinterfragt werden können und sollten, dazu nutzen, die professoralen Eliten zu stützen. Die sie als Rechtfertigung nehmen, Rassismuskritik und Feminismus zu verunglimpfen. Spannend wie der FAS-Artikel von der Unterstützung der männlicher Professor_innen zur Ablehnung einer Person mit Professor_innenstatus wechselt, die sich der Zweigeschlechtlichkeit widersetzt. Ein ganz und gar nicht ausgewogener Artikel, der nichts zur Lösung des Problems beiträgt. Ich kann mich einer Zwischenüberschrift des Artikels nur anschliessen: "Eigentlich geht es um Macht". Auch der FAZ.
Professor_innen sind mächtig. Sie können fast nicht kontrolliert werden (die Kehrseite der Freiheit der Lehre und Forschung). Sie produzieren Wissen. Und haben dabei viel Autorität.
Die Professor_innenschaft reproduziert sich tendentiell aus eher privilegierten gesellschaftlichen Positionen (dominanzdeutsch, Mittel- und Oberschicht, Cis-männlich, heterosexuell, innerhalb der Körper- und Gesundheitsnormen, etc.). Wissenschaftler_innen aus marginalisierteren Positionen haben es schwerer in diese Machtposition zu kommen (da die Ausgangspositionen schlechter sind und die Rekrutierungsmechanismen sie eher nicht fördern). Daher kann vermutet werden, dass unter Professor_innen der Anteil derer, die gesellschaftliche Ungleichheitsverhältnisse nicht in Frage stellen wollen bzw. sich selbst nicht hinterfragen wollen, eher überdurchschnittlich ist. So werden auch aus professoralen Positionen u.a. Rassismen, Heterosexismen, Klassismen, Behindertenfeindlichkeiten, etc. reproduziert.
Dagegen vorzugehen ist nicht einfach. Wegen der zu schützenden Freiheit der Forschung und Lehre. Und wegen des Abhängigkeitsverhältnisses in dem Studierende zu Professor_innen stehen. Ein Dilemma. Nicht leicht zu lösen.
Es gibt Initiativen, die meinen sie können es lösen, in dem sie Öffentlichkeitsarbeit machen. Professor_innen öffentlich (auch anonym) anklagen. Da steht dann häufig Aussage gegen Aussage und es ist schwer dahinter zu steigen, was genau passiert ist. Insbesondere da auch die Einschätzungen darüber, wann Rassismen, Heterosexismen, etc. beginnen unterschiedlich ist. Und weil es manche Interventionen gibt, die eher auf Aktionismus als genaues Abwägen wert legen.
Als Lehrende an einer Universität finde ich das ein wichtiges Thema. Wie können Lehrende und Studierende mit den Machtungleichheiten, Hierarchien, Reproduktionen von Machtungleichheiten produktiv umgehen, ohne in Zensur oder Beliebigkeit zu verfallen? Es gibt Arbeitsgruppen an Unis, die sich mit solchen Fragen beschäftigen, sich den Ambivalenzen und Schwierigkeiten stellen.
Und es gibt die Frankfurter Allgemeine, die Praktiken, die kritisch hinterfragt werden können und sollten, dazu nutzen, die professoralen Eliten zu stützen. Die sie als Rechtfertigung nehmen, Rassismuskritik und Feminismus zu verunglimpfen. Spannend wie der FAS-Artikel von der Unterstützung der männlicher Professor_innen zur Ablehnung einer Person mit Professor_innenstatus wechselt, die sich der Zweigeschlechtlichkeit widersetzt. Ein ganz und gar nicht ausgewogener Artikel, der nichts zur Lösung des Problems beiträgt. Ich kann mich einer Zwischenüberschrift des Artikels nur anschliessen: "Eigentlich geht es um Macht". Auch der FAZ.
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