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Mittwoch, 18. Februar 2015
Berlinale: Gender/ Queer
urmila, 23:28h
Der schwedische Spielfilm Dyke Hard von Bitte Andersson ist Trash pur und macht dabei viel Spaß. Die Story ist Blödsinn, Diversität (in Bezug auf Gender, Sexualität, natio-ethno-kulturelle Zugehörigkeit, Körperformen) im besten Sinne selbstverständlich. Und die Crew hat auch bei der Diskussion eine gute Show hingelegt. Ein buntes Feuerwerk von Lebensfreude.
Der Dokumentarfilm Misfits von Jannik Splidsboel hingegen zeigt das Leben von LGBT*-Jugendlichen in Tulsa/ Oklahoma, Mitten im Bible Belt. Das ist auch mal feurig, aber auch langweilig und schwierig. Im Mittelpunkt des einfühlsamen Filmes stehen drei Jugendliche, die ihren Weg suchen.
Auch im Mittelpunkt des litauischen Spielfilms Sangaile von Alante Kavaite stehen Jugendliche, die ihren Weg suchen. In wunderschön poetischen Bildern gefilmt, wird gezeigt wie sich Sangaile und Auste näher kommen.
Bitterböse ist hingegen Peter Kerns Spielfilm Der Sommer der Reichen. Die lesbische Protagonistin darf darin so richtig böse sein. Leider hat am Ende allerdings doch ein Mann die Fäden in der Hand gehabt. Das hat mir den Film etwas verdorben.
Den Dokumentarfilm Je suis Annemarie Schwarzenbach von Veronique Aubouy habe ich nicht wirklich verstanden. Es werden Schauspieler_innen gecastet, die Annemarie Schwarzenbach darstellen sollen und verschiedene Szenen spielen. Warum und wozu hat sich mir nicht erschlossen.
Im Spielfilm How to win at checkers von Josh Kim stehen zwei thailändische Brüder im Mittelpunkt. Der ältere Bruder muss sich nach dem Tod der Eltern um den jüngeren kümmern und dafür mühsam durchschlagen. Im Film geht es auch um die Beziehung des älteren Bruders zu seinem Geliebten, um die Einberufung zum Militär (die aufgrund einer Lotterie erfolgt) und den Wert von Ehrlichkeit. Der Film spielt in Thailand, wurde von einem Koreanisch-Amerikaner gemacht und von einem Indonesier produziert. Wie es zu dieser Kombination kam, wurde in der Diskussion leider nicht erläutert. Ein spannender und schön gefilmter Film.
Im iranischen Spielfilm Paridan az Ertefa Kam von Hamed Rajabi steht eine junge Frau im Mittelpunkt, die gerade erfahren hat, dass ihr Kind in der Gebärmutter tot ist und abgetrieben werden muss. Sie ist unfähig mit ihrem Mann und den Eltern darüber zu reden und macht zunehmend ihr eigenes Ding. Eindrucksvoller Film.
Im japanischen Spielfilm Wonderful World End ging es irgendwie um eine junge Frau (Social Media-Star) und ein Mädchen (ihr Fan). Erschlossen hat sich mir die Geschichte aber nicht und der Filmemacher Daigo Matsui hat sich in der Diskussion auch geweigert, etwas zu erklären. Gesagt hat er nur, dass er nachdem er sich lange in seinen Filmen mit jungen Männern auseinandergesetzt hat, jetzt sich Frauen zuwenden wollte, da diese ihm ferner seien. Ob es an seinem männlichen Blick lag, dass ich keinen Zugang gefunden habe, oder mir japanische Erzählarten fremd sind, weiss ich nicht. Auf jeden Fall konnten auch die Jugendgruppen, die um mich rum sassen (der Film lief in Generation 14plus), nichts mit dem Film anfingen, kommentierten ständig und hofften auf ein Ende. Zumindest die Berliner Jugend konnte der Filmemacher also nicht in seinen Bann ziehen.
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Berlinale: Korruption
urmila, 11:50h
Der rumänische Spielfilm De ce eu? fiktionalisiert einen realen Fall. Im postsozialistischen Rumänien begeht ein junger ehrgeiziger Staatsanwalt Selbstmord nachdem er in einem Korruptionsfall zu intensiv recherchiert hat und andere Schuldige ausgemacht hat als er sollte. Spannender Film darüber, wie mensch sich in einem korrupten System verhalten kann. (Leider fand der Filmemacher Tudor Girugiu notwendig immer wieder Hetensex in die Handlung einzubauen. War nicht nötig, hat die Handlung nicht foran gebracht.)
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