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Mittwoch, 17. März 2010
Kritische Rassismusforschung gefährlich/ gefährdet
urmila, 11:24h
Sabine Schiffer vom Institut für Medienveranwortung (die ich vor Jahren mal auf einer Konferenz kennengelernt habe) hat sich im Kontext des Mordfall Marwa El-Sherbini darüber geäußert, dass der Schuß des Polizisten auf El-Sherbini durch (soweit ich es verstanden haben) strukturell rassistische Prägungen erklärt werden könnte. Dafür hat sie einen Strafbefehl wegen übler Nachrede über 6000,- € bekommen (mehr Informationen auf Institut für Medienveranwortung). Am 24.03.10 ist der Prozess. Es gibt eine Unterstützer_innenwebseite: Solidarität mit Dr. Sabine Schiffer.
Soweit ich das sehe, macht Sabine Schiffer nichts wesentlich anderes als ich auch hier im Blog. Auf der Grundlage von kritischer Rassismusforschung analysieren wir, was in der deutschen Öffentlichkeit passiert. Dabei geht es nicht um üble Nachrede, sondern um genaue Analyse und das Aufdecken von strukturellen Machtverhältnissen. Es geht also viel weniger um Einzelpersonen (auch wenn die Analyse an Einzelpersonen ansetzen kann, wie z.B. im Fall von Sarrazins Äußerungen), sondern um das Funktionieren unserer Gesellschaft und die Gewalt die aus ihrer Mitte permanent reproduziert wird.
Nachtrag 25.03.10: Sabine Schiffer wurde gestern freigesprochen. Mehr dazu auf Solidarität mit Dr. Sabine Schiffer.
Nachtrag 12.04.10: Die Staatsanwältin hat Revision eingelegt. Mehr dazu in einer Pressemitteilung von Sabine Schiffer.
Nachtrag 22.12.12: Und wie die taz berichtet, ist auch das journalistische Arbeiten gegen Rassismus gefährlich.
Soweit ich das sehe, macht Sabine Schiffer nichts wesentlich anderes als ich auch hier im Blog. Auf der Grundlage von kritischer Rassismusforschung analysieren wir, was in der deutschen Öffentlichkeit passiert. Dabei geht es nicht um üble Nachrede, sondern um genaue Analyse und das Aufdecken von strukturellen Machtverhältnissen. Es geht also viel weniger um Einzelpersonen (auch wenn die Analyse an Einzelpersonen ansetzen kann, wie z.B. im Fall von Sarrazins Äußerungen), sondern um das Funktionieren unserer Gesellschaft und die Gewalt die aus ihrer Mitte permanent reproduziert wird.
Nachtrag 25.03.10: Sabine Schiffer wurde gestern freigesprochen. Mehr dazu auf Solidarität mit Dr. Sabine Schiffer.
Nachtrag 12.04.10: Die Staatsanwältin hat Revision eingelegt. Mehr dazu in einer Pressemitteilung von Sabine Schiffer.
Nachtrag 22.12.12: Und wie die taz berichtet, ist auch das journalistische Arbeiten gegen Rassismus gefährlich.
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