Mittwoch, 26. November 2014
Razan Zeitouneh
Die taz berichtet heute über die syrische Aktivistin Razan Zeitouneh, die vor einem Jahr entführt wurde und seitdem verschwunden ist.

In der Medienberichterstattung sind die Aktivist_innen, die sich gegen Assadas Diktatur engagiert haben, ansonsten weitgehend verschwunden. Es geht nur noch um den Islamischen Staat und Islamisten - und damit wird auch Assad zunehmend legitimiert. Dazu der Artikel:

"Was würde Zeitouneh heute sagen, wenn sie wüsste, dass Assads Vernichtungskrieg inzwischen nicht nur geduldet, sondern sogar belohnt wird? Dass er zum Partner im Kampf gegen den von ihm genährten IS wird und dass seine Strategie des Aushungerns ganzer Stadtteile, mit der er die Bewohner zur Kapitulation zwingt, zu einem UN-Plan für lokale Waffenstillstände geführt hat?

Appelle seien nutzlos geworden, schrieb Zeitouneh vor einem Jahr. "Der Westen verschließt Augen und Ohren gegenüber den Wünschen und Hoffnungen der Syrer, die so viel in diese Revolution investiert haben." Jetzt bekommt Zeitouneh mit dem Petra-Kelly-Preis die nächste Ehrung. So wichtig dieser ist, um an das Schicksal der Entführten zu erinnern - noch wichtiger wäre es, ihre Botschaft endlich zu hören."

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Donnerstag, 15. Mai 2014
Unter Umständen vielleicht Aufenthalt für Syrer_innen
Die taz berichtet, dass Deutschland überlegt möglicherweise etwas mehr Syrer_innen aufzunehmen. Zumindest als Absichtserklärung. Vergangene Absichtserklärungen blieben lange Erklärungen mit wenigen Folgen. Das im März 2013 erklärte Kontingent für 5000 Syrer_innen aus dem Libanon wurde aufgrund höchst bürokratischer Verfahren laut taz erst jetzt erfüllt. Von dem im Dezember 2013 verkündeten Kontingent für weitere 5000 Syrer_innen (diesmal mit verwandtschaftlicher Verbindung zu Deutschland) sind laut taz erst 150 eingereist. Dabei gibt es ein viel größeres Interesse:

"Bis Februar dieses Jahres konnten in Deutschland lebende Syrer beantragen, ihre Verwandten nachzuholen. Etwa 76.000 Anträge für diese Plätze sind bei den Ländern eingegangen.

Dieses Kontingent war größtenteils für Flüchtlinge mit „Bezug zu Deutschland“ reserviert gewesen. Dabei war eines der Aufnahmekritierien, ob hier lebende Verwandte sich an den Aufnahmekosten beteiligen können. Die Länder haben aus den 76.000 Anträgen in den letzten Wochen vorgesiebt, derzeit filtert das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge weiter. Das hat nach Angaben des Bundesinnenministeriums mittlerweile rund die Hälfte der 5.000 Plätze vergeben. Etwa 1.000 Aufnahmebescheide wurden für das Visumverfahren an die deutschen Botschaften verschickt."


Deutsche Behörden haben offensichtlich Zeit. Die Menschen in Syrien sicher weniger. Viele (wenn nicht alle) werden in ständiger Gefahr (von Gewalt, Hunger, etc.) sein. So forderte auch Pro Asyl laut taz unbürokatisch allen 76.000 Anträgen statt zu geben. Die Leute brauchen hilfe und haben hier in Deutschland Unterstützer_innen. Deutschland will aber wohl nicht wirklich helfen. Und wenn ja, dann an anderer Stelle abschieben. Die taz berichtet:

"das Innenministerium darüber nachdenkt, die neuen Plätze für Syrer mit beschleunigter Abschiebung anderer, abgelehnter Flüchtlinge zu schaffen. "

Pro Asyl nennt das laut taz schäbig und da stimme ich zu.

Kein Wunder, dass die Syrer_innen in Not nach anderen Möglichkeiten der Ausreise aus Syrien und unter anderem Einreise nach Deutschland suchen. Wenn es keine legalen Wege gibt, bleiben nur illegalisierte. Die Berliner Polizei berichtet heute laut RBB das Pässe von Verstorbenen dafür genutzt worden, dass eine Handvoll (weniger als neun sind bis jetzt bestätigt) Syrer_innen nach Deutschland eingereist sind. Das sind wenige (auch wenn es möglicherweise noch mehr waren - 50 Pässe wurden gefunden) im Vergleich zu den nicht ausgenutzten Quoten und verschwindend wenige gegenüber den vielen, die vor der Gewalt in Syrien flüchten wollen/ müssen.

Die Menschen, die den wenigen die Einreise ermöglicht haben, könnten als Fluchthelfer gefeiert werden. Werden sie aber nicht. Sie gelten ausschliesslich als Kriminelle.

Zu unterschiedlichen Blicken auf Fluchthelfende siehe den Film Mit fremder Hilfe. An drei Beispielen zeigen die Filmemacher_innen, dass Fluchthilfe je nach Kontext (NS, DDR, in die heutige BRD) ganz unterschiedlich bewertet wird.

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Mittwoch, 9. April 2014
Frauen in der syrischen Revolution
Razan Ghazzawi schreibt über die Rolle von Frauen in der syrischen Revolution und die fehlende Aufmerksamkeit, die sie bekommen.

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Freitag, 14. März 2014
Syrien
"Wo sind die Hunderttausenden Demonstranten geblieben, die im Sommer 2011 auf den Straßen von Hama, Deir ez-Zor und Homs nach Freiheit und Würde riefen? Was ist aus den Aktivisten geworden, die Plakate malten, Wackelvideos filmten und in Sprechchören die Einheit des syrischen Volkes beschworen? Sie sind, könnte man meinen, verschwunden, tot, vertrieben, besiegt oder mindestens bedeutungslos. Aber das stimmt nur zum Teil. "

beginnt die taz und berichtet, dann über das Engagment der revolutionären Aktivist_innen, die für ein anderes Syrien kämpfen. Auch wenn sie in den Medien kaum noch vorkommen, sind sie noch da. Die taz sieht darin Potential für die Zukunft Syriens:

"Willkürlich herrschende Gotteskrieger, dauerhafter Raketenbeschuss und systematisches Aushungern – wer in solchem Klima über Frauenrechte debattiert, Seminare zur Traumabewältigung abhält und Kriegsverbrechen dokumentiert, lässt sich auch in Friedenszeiten nicht mehr bevormunden. "

Nachtrag 15.03.14: Ein taz-Interview mit Elias Perabo zu Adopt a Revolution.

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Donnerstag, 12. Dezember 2013
Free Razan and her colleagues
Razan Ghazzawi berichtet darüber, dass Razan Zeitouneh und Kolleg_innen verschleppt wurden und fordert ihre Freilassung.

Heute schrieb Razan G. über Razan Z. (die taz auch).

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Mittwoch, 21. August 2013
Free Hussein
amnesty international berichtet, dass Hussein Ghrer und andere (die gemeinsam mit Razan Ghazzawi inhaftiert wurden - Anfang letzten Jahres, wenn ich mich recht erinnere) heute vor ein Anti-Terrorismus-Gericht gestellt werden.

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Freitag, 14. Juni 2013
Unterstützung Syriens
Elias Perabo und Martin Glassenapp plädieren in der taz dafür den zivilen Aufbau im durch die Rebellen befreiten Syrien zu fördern (anstatt über Waffenlieferungen zu diskutieren):

"Auch wenn viele syrische Oppositionelle gerne westliche Waffenlieferungen hätten, stehen mindestens ebenso viele in Syrien dem aus gutem Grund skeptisch gegenüber. Einig sind sich aber alle darin, dass eine tatsächliche praktische Unterstützung beim zivilen Aufbau eines neuen Syriens bitter nötig ist. Warum die Menschen auch Monate nach ihrer Selbstbefreiung allein gelassen werden, ist nicht vermittelbar. "

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Sonntag, 3. März 2013
Interview mit Razan Ghazzawi
von frontlinedefinders.org auf youtube.

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Donnerstag, 10. Januar 2013
Journalist des Jahres 2012
Laut taz hat Reporter ohne Grenzen Mazen Darwish zum Journalisten des Jahres 2012 ernannt. Mazen Darwish wurde mit Kolleg_innen (darunter auch Razan Ghazzawi und Hussein Ghreer) im Februar letzten Jahres in Syrien festgenommen. Während Razan aus dem Gefängnis entlassen wurde, sind sowohl Mazen Darwish wie Hussein immer noch inhaftiert.

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Freitag, 13. Juli 2012
Free Hussein


Die syrische Revolution und ihre gewalttätige Unterdrückung geht weiter. So alltäglich, dass es mir aus der deutschen Ferne schwer fällt, mich konstant zu engagieren. Nun hat Razan über den Hungerstreik Hussein Ghrers gebloggt und ich will mich zumindest anschliessen:

"We, Syrian and Arab bloggers as well as bloggers in solidarity with Hussein and his case, demand the immediate and unconditional release of our colleague in detention, blogger and friend Hussein Ghrer especially since more than four months had passed without pressing charges against. His four-month long detention far exceeds the maximum legal limits for incarceration without court referral which is set to 60-days according to Syrian law.

We also call for the release of Ghrer’s colleagues at the Syrian Center for Media and Freedom of Expression and all detainees and prisoners being held at security branches and civil and military prisons, especially those whose detention has exceeded sixty days. We condemn all forms of torture exercised by the Shabiha and security agents against the detainees and prisoners in Syrian cells."

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