Freitag, 4. Januar 2013
Prekäre Selbständige
Immer wieder wird von Erwerbslosen gefordert, initiativ zu sein, sich zu engagieren, etwas dazu beizutragen, dass sie wieder Geld verdienen wollen.

Gleichzeitig soll alles ganz billig sein (oder zumindest ganz vieles - es gibt auch Bereiche, da kann es gar nicht teuer genug sein). Egal ob Haarschnitt oder Bildungsveranstaltung, die Preise werden gedrückt. So gibt es eine Vielzahl von Berufen, wo mit eigener Arbeit nur ein geringes Einkommen erwirtschaftet werden kann (und andere davon profitieren).

Wenn sich mensch aber in einem solchen Berufsfeld selbständig macht, das Risiko auf sich nimmt und ackert, um wenig zu verdienen, dann gibt es von denen, die ein sicheres Einkommen haben (bzw. in Feldern arbeiten, wo es eine große Zahlungsbereitschaft gibt), noch Hämme dazu. Dann wird die Selbständigkeit in Frage gestellt.

Konkret geht es gerade um die selbständigen Aufstocker von Hartz IV (siehe taz-Bericht). Diesen wird vorgeworfen, dass das Aufstocken wohl zum Geschäftsmodell gehöre und dass dies nicht gehe. Aber was ist denn die Alternative? Nicht arbeiten, weil die Gesellschaft nicht bereit ist, ordentliche Preise zu bezahlen? Das wird gesellschaftlich sicher nicht billiger, denn dann wären viele ganz auf Hartz IV angewiesen und die Gesellschaft um einige Dienstleistungen ärmer.

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