Samstag, 23. Mai 2015
Gleichstellung von Homo-Ehe
Es ist sicher ein wichtiger symbolischer Schritt, dass in Irland der Volksentscheid für die Gleichstellung der Homo-Ehe wohl erfolgreich war (siehe tagesschau.de). Das mag die Akzeptanz von nicht-heteronormativen Lebensentwürfen stärken und Härten aus manchen Leben nehmen.

Wobei es wohl eher Härten aus dem Leben von eher privilegierten Personen nimmt und eher Lebensentwürfe, die recht nah an heteronormativen Vorstellungen dran sind, in der Akzeptanz stärkt.

Mit der Stärkung der Institution Ehe wird gleichzeitig auch deren ausgrenzende und patriarchale Wirkung gestärkt. Ehe ist nicht so mein Ding und Homo-Ehe nicht gerade der Schritt zur Gleichstellung, den ich sehr wichtig finde. Aber ist schon ok, wenn dafür gekämpft wird.

Wenn ich an Irland denke, schockte mich allerdings weniger die fehlende Gleichstellung der Homo-Ehe. Viel schlimmer finde ich das fehlende Recht auf Abtreibung. Das führt nicht nur dazu, dass Frauen nicht autonom über ihren Körper und ihren Lebensentwurf entscheiden können. Es führt auch immer wieder zu Todesfällen, weil eine für die Mutter lebensrettende Abtreibung nicht eingeleitet wird, solange das Kinder noch (etwas) lebt.

Wenn Irland jetzt so furchtbar liberal geworden ist, sollte das Abtreibungsrecht auch schnell geändert werden. Es wäre klasse, wenn sich all die Homo-Ehe-Befürwortenden auch dafür einsetzen würden.

Nachtrag 28.05.15: Laut taz steht nun tatsächlich das Abtreibungsverbot auf der politischen Agenda:

"Die stellvertretende Premierministerin Joan Burton sagte gestern, ihre Labour Party werde ab sofort dafür kämpfen, dass das Abtreibungsverbot aus der Verfassung gestrichen wird."

Das hört sich gut an.

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