Montag, 7. April 2008
Flexible Genders statt re:publica
Ende letzter Woche war ich lieber bei der Konferenz Flexible Genders - Transgressive Bodies (Danke an Genderblog für den Hinweis) als bei der re:publica.

Ich blogge zwar mit Begeisterung (nicht nur hier sondern auch da), interessiere mich fürs Netzwerken und bin sogar Internetforscherin. Aber so richtig hat mich das Programm nicht angesprochen und die ReferentInnen waren mir zu männlich und 'weiß'. Nun glaube ich nicht, dass Frauen von Natur aus interessanter sind als Männer sind (und nicht erst seit der Flexible Genders - Konferenz ist mir klar, dass die Differenzierung Männer und Frauen eine problematische ist). Aber meine Erfahrung ist, dass in Zusammenhängen, die sich mit Macht kritisch auseinandersetzen (insbesondere mit Rassismus und Heteronormativität), der Anteil der Menschen, die als Frauen definiert werden, jene die sich selber als queer identifizieren und jene die rassifiziert werden (und häufig Personen, die in alle drei Kategorien gleichzeitig fallen) sehr hoch ist. Im Gegensatz dazu ist mir aufgefallen, dass Kontexte, die von 'weißen' heterosexuellen 'Männern' dominiert werden, häufig wenig machtkritisch sind. Insofern ist eine 'weiß-männliche' ReferentInnenliste für mich ein Indikator (wenn sicher auch kein eindeutiger).

Die Diskussionen, die es um den 'Strickblog'-Workshop auf der re:publica gab (siehe Beitrag auf Genderblog mitsamt den dort angegebenen Links zu anderen Blogs) bestätigen mich in meinem Unwohlsein mit der re:publica. Da ich nicht da war, kann ich nicht beurteilen wie der Workshop war (und ob der Ausschluss von Männern sinnvoll war). Aber die grundsätzliche Kritik an Frauenräumen, das Aufheulen von armen ausgegrenzten Männern und das allgemeine gegenseitige Bestätigen, dass wir so was nicht mehr brauchen, zeugt von einer sehr machtunkritischen Atmosphäre. Auch wenn die Unterscheidung von Männern und Frauen eine sozial konstruierte ist und die Ausschlusskriterien sicher problematisch sind (bei Flexible Genders wurde viel zu Transthemen diskutiert), so ist die Unterscheidung doch eine soziale Realität und zwar eine gewaltvolle. Es muss möglich sein, das zu thematisieren und auch 'Rückzugsräume' zu schaffen.

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