Freitag, 1. August 2014
Inklusion und Integration
In der taz schreibt Rudolf Walther über den neoliberalen Angriff auf Inklusion und Integration:

"Geyers Argumentation beruht auf Unkenntnis pädagogischer Theorie und Praxis, garniert mit steinzeitliberalen Ressentiments gegen ein Benachteiligungsverbot für Menschen mit Behinderungen"

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Quote
Quoten haben sicher so einige Macken. Mit ihnen alleine lassen sich keine Machtungleichheiten beheben. Und durch sie wird es auch nicht unbedingt besser. Diejenigen, die durch Quoten gefördert werden, sind nicht unbedingt die, für die sie erdacht wurden. Und trotzdem finde ich Quoten kontextabhängig einen sinnvollen Schritt. So kann eine Frauenquote im heutigen Deutschland dazu führen, dass tatsächlich mehr Frauen eingestellt werden und sich damit ein bisschen was ändert.

Die taz berichtet über das geplante Frauenquotengesetz vom Familienministerium - und über die Widerstände dagegen. Klar, dass die üblichen Verdächtigen dagegen sind. Klar, dass auch die Befürworter_innen der Quote, was auzusetzen haben, das ist wohl bei Gesetzgebungsverfahren immer so. Am Ende kommt ein Kompromis raus, mit dem alle nicht so richtig zufrieden sind. An Stelle der Quoten-Befürworter_innen würde ich aber auch massiv protestieren. Die taz schreibt:

"Die Frauenbeauftragten des öffentlichen Dienstes sind alarmiert, weil der Gesetzentwurf in Paragraf 8 vorsieht: „Sind Frauen oder Männer in einzelnen Bereichen unterrepräsentiert, haben die Dienststellen und Unternehmen Zugehörige des jeweis unterrepräsentierten Geschlechts bei Einstellung, Anstellung, beruflichem Aufstieg und Vergabe von Ausbildungsplätzen bevorzugt zu berücksichtigen.“ Soll heißen: Wo es zu wenig Männer gibt, bräuchten diese Förderung."

Das ist wieder nicht strukturell gedacht. Sexismus wirkt gesamtgesellschaftlich. Da gibt es natürlich auch Berufe, in den Frauen in der Mehrheit sind (Sekretärinnen, Friseurinnen, Krankenschwestern, etc.). Das sind in der Regel die Berufe mit weniger Einkommen und weniger Anerkennung. Dass die Frauen dort in der Mehrheit sind, ist kein Zeichen dafür, dass Männer diskriminiert werden, sondern dafür das Frauen diskriminiert werden Die werden aber nicht weniger diskriminiert, wenn man ihnen diese Berufsmöglichkeit auch noch wegnimmt.

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